Kunde: Evides
Land: Die Niederlande
Zeitraum: 2020

Fall:
BIM (Building Information Modelling) ist eine Technik, die beim Bau größerer Gebäude und Anlagen weit verbreitet ist. Sie kombiniert 3D-Modelle, die die von den verschiedenen Projektbeteiligten auszuführenden Arbeiten darstellen, mit der Arbeitsplanung, die die vierte Dimension hinzufügt. Auf diese Weise ist es möglich, den Prozess im Laufe der Zeit zu verfolgen und mögliche Überschneidungen bei Planung und Bau zu erkennen.

Evides (ein Trinkwasserversorgungsunternehmen im Südwesten der Niederlande) hat untersucht, ob diese Technik auf Projekte zur Bewertung und Erneuerung von unterirdischen Anlagen angewendet werden kann. Ziel des Projekts war es, die technische Machbarkeit zu bewerten und die Möglichkeiten der praktischen Anwendung zu erkunden.

Herangehensweise und Lösung
Spatial Insight begann mit einer Schreibtischstudie, um ähnliche Anwendungen von BIM in den Niederlanden zu identifizieren. Zu den Ambitionen von Evides gehörte auch die digitale Zusammenarbeit mit anderen Eigentümern von unterirdischen Anlagen. Daher waren wir sehr erfreut, als die Stadt Rotterdam, ein erfahrener Akteur im Bereich der Instandhaltung unterirdischer Anlagen, beschloss, sich dem Projekt anzuschließen. Gemeinsam wurde ein Pilotgebiet ausgewählt, das die vordefinierten Bedingungen erfüllte.

Die Erstellung eines 3D-Modells erfordert detaillierte Kenntnisse der vorhandenen Infrastruktur. Da es sich um unterirdische Anlagen aus dem vordigitalen Zeitalter handelt, waren wir uns nicht sicher, wie genau die Daten sind. Um dies zu bestätigen, mussten wir eine Möglichkeit finden, Rohre zu erkennen, ohne zu graben. Bodenradar, wie im oberen Bild zu sehen, schien die Lösung zu sein. Wir wendeten diese Technik an, um Trinkwasserleitungen, Abwasserkanäle, Gasleitungen und Kabel aufzuspüren. Die oberirdische Umgebung wurde mit einem Laserscan vermessen. Diese Daten wurden in einem 3D-BIM-Modell zusammengeführt, wie auf dem unteren Bild zu sehen ist.

Beitrag zur Strategie des Unternehmens
Trotz der erheblichen Kosten kam man zu dem Schluss, dass BIM bei komplexen Infrastrukturprojekten ein wertvolles Instrument sein kann. Die Erstellung eines Modells erforderte einen erheblichen Aufwand, der hauptsächlich durch die begrenzte Verfügbarkeit von 3D-Daten verursacht wurde. Für die Anwendung jeder Datenerfassungstechnologie wurde das Gleichgewicht zwischen Kosten und Mehrwert bewertet. Während des Projekts wurden ehemalige Abwassersammelgruben identifiziert, die nach ihrer Stilllegung nicht entfernt worden waren (siehe Abbildung 3). Außerdem wurden die (Un-)Möglichkeiten einer zusätzlichen städtischen Heizungsinfrastruktur und die Auswirkungen auf die Trinkwasserleitungen aufgezeigt. Das Projekt hat uns in der Überzeugung bestärkt, dass BIM 3D in größeren, komplexen städtischen Situationen von Vorteil ist, um einen optimalen Entwurf zu erstellen und Risiken und Verzögerungen bei der Ausführung der Arbeiten zu begrenzen.

Kundenbewertung
Christian Kivit, Consultant Asset Management und Instandhaltung bei Evides, äußerte sich anerkennend über die Art und Weise, wie der Mehrwert der verschiedenen 3D-Datenerfassungstools bewertet wurde.

Mehr Informationen
Arnoud Drevijn (arnoud.drevijn [@] spatial-insight.nl)